Die Prostata arbeitet still und leise im Hintergrund. Viele Männer werden erst dann auf die unscheinbare Vorsteherdrüse aufmerksam, wenn diese Probleme bereitet. Wir erklären Ihnen, wieso Vorsorgeuntersuchungen bereits vorher Sinn ergeben.

Essentiell für die Fortpflanzung

Die auch als „Vorsteherdrüse“ oder „Geschlechtsdrüse“ bekannten Prostata gehört zu den männlichen Geschlechtsorganen und übernimmt in ihrer Funktion gleich mehrere wichtige Aufgaben. Bei einem jungen Mann zwischen dem 18. Und 25. Lebensjahr erreicht die Prostata eine durchschnittliche Größe von etwa 4 cm und ein Gewicht von etwa 20 Gramm. Die Vorsteherdrüse besteht aus Bindegewebe, Nerven- und Muskelfasern, Lymphgefäßen und Drüsen. Durch die vielen Muskeln und das Bindegewebe fühlt sich eine gesunde Prostata bei Tastuntersuchungen weich und elastisch an. Die kastaniengroße Vorsteherdrüse liegt zwischen der Harnblase und dem Beckenboden, hinter der Prostata befindet sich der Mastdarm. Zudem ummantelt die Prostata den vorderen Teil der Harnröhre. 

Prostataerkrankungen – Es kann jeden treffen

Wenn die Prostata Probleme macht, beginnt für Betroffene oft ein langer Leidensweg, der nicht selten von mentalen Folgen begleitet wird. Bereits ab dem 50. Lebensjahr hat in etwa jeder zweite Mann Erfahrungen mit irgendeiner Form von Prostatabeschwerden gemacht. Während die sogenannte Prostatitis eine Entzündung der Prostata beschreibt, führen Prostatavergrösserungen und das benigne Prostatasyndrom oftmals zu ständigem Harndrang, da die Prostata auf die darunterliegende Harnblase drückt. Nicht ohne Grund werden Früherkennung und Vorsorgeuntersuchungen von vielen Ärzten als enorm wichtig angesehen, um den Krebs und andere Prostataerkrankungen möglichst frühzeitig zu identifizieren.

Wie läuft die Prostatavorsorge ab?

Prostataerkrankungen zählen zu den Volkskrankheiten unserer Zeit. Jährlich erkranken allein in Deutschland über 60.000 Männer neu an Prostatakrebs und viele verspüren oft lange keine Symptome. Es gibt verschiedene Früherkennungsverfahren, mit denen Ärzte die Prostata auf mögliche Erkrankungen untersuchen können. Hierbei gehören die rektale Einführung, transrektale Ultraschalluntersuchungen und PSA-Tests zu den verbreitetsten Untersuchungsmethoden. Nach einem abklärenden Gespräch (Anamnese) kontrolliert der behandelnde Arzt zunächst den Intimbereich (Penis, Hoden) auf Verhärtungen, Knoten und andere Auffälligkeiten. In der Folge nimmt der Patient auf der Behandlungsliege eine entspannte Seitenlage ein und der Arzt führt einen Finger in das Rektum ein, um eine Tastuntersuchung durchzuführen.

Was kostet die Vorsorgeuntersuchung?

In Deutschland bezahlen die gesetzlichen Kassen Früherkennungsuntersuchungen für Männer ab dem 45. Lebensjahr. Neben der normalen Abtastung können Männer bei jeder Prostatauntersuchung ihren PSA-Wert im Blut bestimmen lassen, der Hinweise auf eine mögliche Erkrankung liefern kann. Hierfür liegen die Kosten bei ca. 20 bis 35 Euro. Ein hoher Wert der prostataspezifischen Antigene im Blut kann auf eine mögliche Prostatakrebserkrankung hindeuten.

Wie können Männer sich auf natürliche Weise schützen?

Neben regelmäßige Kontrollen gelten sportliche Aktivität und ein gesunder Lebensstil als die besten Mittel gegen Prostatabeschwerden. Seit einiger Zeit wandert der Fokus der Experten verstärkt auf die Vorteile von bestimmten Vitalstoffen. So legen Studien nahe, dass Trendfoods wie Kurkuma einen schützenden Einfluss auf unsere Nervenzellen haben und Serenoa Repens (Sägepalme) hilft der Prostata bei der Aufrechterhaltung ihrer Urinfunktion. Weiter schützen Zink und Vitamin E die Zellen vor oxidativem Stress.

Durch seine hohen Polyphenol-Mengen ist der Granatapfel in den vergangenen Jahren zu einem echten Hoffnungsträger im Kampf gegen Prostata-Beschwerden avanciert. Diese Polyphenole docken an den Innenwänden der Prostata an und verbreiten dort ihre entzündungshemmende Wirkung.

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